Die Macht der eigenen Worte: Positive Selbstgespräche zur Förderung der Motivation.

Selbstgesprächsregulation zur Förderung der Motivation

„Dieses Umdenken begann damit, dass ich laute Selbstgespräche mit mir geführt habe. Man hat so viele verschiedene Gedanken in seinem Kopf, aber man muss lernen, sich auf das Positive zu konzentrieren. Das habe ich mir bewusst gemacht". Antwort von DSC Volleyballerin Gina Mancuso auf die Frage, was sie getan hat, um ihr Spiel zu verbessern. (Quelle: DNN 11/15).

Wenn man sich in eine Ausdauersituation (z.B. einen normalen Lauf im Rahmen der eigenen Leistungsmöglichkeiten) begibt, wird das Selbstgespräch um so intensiver, je härter man die körperliche Beanspruchung erlebt. Das heißt, der Kampf ums Durchhalten wird per Selbstgespräch geführt. Bevor man aufgibt, kippt zunächst das Selbstgespräch, und erst danach hört man auf zu laufen.

Beim Erarbeiten von Selbstgesprächen ist es wichtig, dass diese für den Sportler geeignet sind. Um das zu erreichen, sollten die positiven Selbstgespräche vom Sportler selbst formuliert und nicht vom Sportpsychologen oder dem Trainer vorgegeben werden. Diese Selbstgespräche müssen systematisch trainiert und in das sportliche Training integriert werden. Weiterhin kann die Wirksamkeit von Selbstgesprächen durch die Hinzunahme von Imaginationen noch verstärkt werden.

Nach Eberspächer (2007) können Selbstgespräche auf verschiedene Weisen umformuliert werden:

  • Selbstmotivierung - zur Freisetzung von Energien.
  • Rationalisierung - Reduktion der Bedeutsamkeit negativer Erlebnisse.
  • Aufmerksamkeitslenkung - Gedanken werden entweder auf eine Sache fokussiert oder abgelenkt.
  • Suche nach Problemlösestrategien - Gedankliche Fokussierung auf Lösungen.

Der Sportpsychologe James Hardy (2006) unterscheidet u.a. zwischen motivationalen und instruktionalen Selbstgesprächen. Motivationale Selbstgespräche sollten für die Aktivierungsregulation eingesetzt werden. Die instruktionalen Selbstgespräche eignen sich hingegen bei feinmotorischen Aufgaben (z.B. Turmspringen, Turnen, etc.) bei denen die Bewegungsausführung, das Timing und die Genauigkeit eine entscheidende Rolle spielen.

Im Rahmen eines sportpsychologischen Coaching oder Trainings können Selbstgespräche entwickelt und trainiert werden.