Was kann die Sportpsychologie leisten?

 
Der renomierte Sportpsychologe Hans Eberspächer und Kollegen (2005) fand in einer Untersuchung nach den Olympischen Sommerspielen in Athen 2004 einen positiven Zusammenhang zwischen der Teilnahme an sportpsychologischer Betreuung im Vorfeld der Olympischen Spiele und der Wettkampfleistung in Athen.

Wenn Athleten, Trainer oder Sportfunktionäre an den Sportpsychologen herantreten, sieht sich dieser oft mit überzogenen Erwartungen konfrontiert. Hier gerät man leicht in ein Dilemma: Einerseits ist es erfreulich, dass die Notwendigkeit einer sportpsychologischen Betreuung erkannt wird, andererseits muss der Sportpsychologe aber auch unrealistische Erwartungen dämpfen. Auch wenn mentale Stärke das entscheidende Quäntchen für den Sieg im Spitzensportbereich liefern kann, heißt das nicht, dass selbst die ausgereiftesten sportpsychologischen Trainingsmaßnahmen zum Beispiel aus einer Fußballmannschaft mit eher schlechten Voraussetzungen einen Meisterkandidaten machen. Hier gilt es, von vornherein realistische Zielsetzungen zu vermitteln. (Beckmann & Elbe, 2011)

Sportliche Leistung ist ein höchst komplexes Phänomen, an dem sowohl physische als auch psychische Komponenten beteiligt sind. Das Trainingsziel muss von daher eine Optimierung aller Komponenten sein. Die Optimierung einer Komponente ist daher noch keine Garantie von Spitzenleistung.

Nach neusten Erkenntnissen der Trainingswissenschaft ist die Wirksamkeit sportpsychologischer Trainingsmaßnahmen vielfach nachgewiesen worden. Dies gilt sowohl für einzelne Aspekte (z.B. mentales Training) als auch für die systematische Betreuung.